SV Nürnberger & Fränk. Farbentauben
Von Stefan Distler
In den Figuren edel, mit meist stolzer Haltung und besonders farbenprächtig sind die sechs Farbentaubenrassen die vom Sonderverein der Nürnberger und fränkischen Farbentauben betreut werden. Das
Haupterkennungszeichen sind die ein- oder doppelreihig, intensiv rot gefärbten Augenränder. Die Wiege dieser Rassen ist vornehmlich in Franken zu suchen. Bereits 1902 wurde ein Sonderverein
gegründet. Sein damaliger Name war sehr zutreffend, er nannte sich „Specialklub Nürnberger Rassetauben“. Überraschend, dass bereits zu dieser Zeit viele Mitglieder außerhalb Frankens beigetreten
sind. Ein Zeichen für die Beliebtheit der Nürnberger und fränkischen Farbentauben.
Zu den bereits vorhandenen Nürnberger Bagdetten, Nürnberger Schwalben und Nürnberger Lerchen wurde 1911 als vierte Rasse das Fränkische Samtschild betreut.
Ab 1949, nach dem unseligen Zweiten Weltkrieg, erwachte der Sonderverein wieder zum Leben. Die Fränkischen Herzschecken, Bernhardiner Schecken, Fränkischen Feldtauben und Fränkischen Bagdetten kamen zum Sonderverein. Bald erkannte man, dass die bundesweit vielen Mitglieder und Liebhaber nur von Mittelfranken aus, nicht optimal betreut werden konnten. Erfreulicherweise bildeten sich nach und nach regionale Sondervereinsgruppen.
Im Jahr 1977, zum 75-jährigen Jubiläum des Sondervereins gab man eine Festschrift heraus. Im gleichen Jahr wurden die Musterbeschreibungen zukunftsweisend überarbeitet. Die Mitgliederzahl nahm zu, 1977 waren es bereits 229. Die alljährliche Sonderrichterschulung wurde eine feste Einrichtung. Seit 1982 wird allen Mitgliedern jährlich eine Informationsbroschüre über das Vereinsgeschehen zur Verfügung gestellt.
1945, nach Kriegsende, war Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Bedingt durch die politische Zwangsteilung wurden die ehemaligen Mitglieder des Sondervereines mit Wohnsitz in der DDR vom Hauptverein zwangsgetrennt. Ab 1949 erwachte auch das Vereinsleben der Züchter Nürnberger und fränkischer Farbentauben Ost wieder und man bekannte sich auch weiterhin zum Hauptverein mit Sitz in Nürnberg. Mit der Verbesserung der Lebensverhältnisse in der Ex-DDR nahmen auch die Taubenzuchten wieder zu. Infolge der Beliebtheit der Nürnberger und fränkischen Farbentauben, insbesondere der Samtschilder und Lerchen, konnten die Spezialzuchtgemeinschaft (SZG) eine stetig steigende Mitgliederzahl verzeichnen. Durch den Zusammenschluss mit dem Hauptverein nach der politischen Wende in der DDR, wurde die SZG mit zirka 100 Mitgliedern in Gruppe Mitte umbenannt. Die Mitgliederzahl des Hauptvereins wuchs dadurch auf etwa 450 an.
1993 wurden alle Muterbeschreibungen gemeinsam mit der Gruppe Mitte zur jetzt gültigen Musterbeschreibung überarbeitet. Dabei war ein glücklicher Umstand, dass sich die Rassen während der Trennung in West und Ost nur unwesentlich voneinander entfernt hatten.
Der absolute züchterische Höhepunkt in der Sondervereinsgeschichte war der Wettbewerb um den Goldenen Siegerring bei der Nationalen Rassegeflügelausstellung 1995 in Nürnberg.
Gruppe Mitte zur Tierbesprechung 1995 in Ermsleben
von links nach rechts :
L. Ißleib ; E. Kelterer ; H. Wollenschläger ; H. Schreiber ; Th. Steinert ; A. Dölling ; W. Wohlfahrt ; K.-D. Schubert ; mit Brille ist unbekannt ; W. Cramer ; H. Cramer ; G.Bauch ; J. Schenk ; K. Enghardt ; Schenk Junior ; K.-H. Raab ; H. Dünnhaupt ; H. Kaps ; O. Schubert ; S. Opitz ; K. Jeske, das Kind ist wohl ein Enkel von K.Jeske.
H. Wollenschläger , K. Enghhardt , S. Opitz , H. Dünnhaupt sind verstorben ; der von K.-H. Raab verdeckte Mann ist unbekannt.